Seit Monaten hört man von fehlenden Chips in der Automobilindustrie, doch auch andere Branchen, darunter viele unserer Kunden, sind betroffen.

Was die Versorgung mit ICs angeht, wird eine Entspannung erst für 2023 erwartet. Die Produktionskapazitäten können nicht kurzfristig erweitert werden, außerdem haben viele Betriebe nun langfristige Bestellungen getätigt, so dass das Angebot erst recht verknappt wird.

Die Knappheit betrifft inzwischen nicht mehr nur ICs, sondern allgemein elektronische Bauteile und inzwischen auch die für die Produktion notwendigen Rohstoffe. Die Gründe für die Knappheit sind vielfältig, der gestiegene Bedarf nach Abklingen der Pandemie, gleichzeitig noch fehlendes Personal in rohstoffliefernden Ländern, da dieses nach der Pandemie noch nicht wieder am Arbeitsplatz ist, bis hin zu fehlender Elektrizität und Transportkapazitäten in China.

Mit der steigenden Nachfrage nach Rohstoffen sind auch die Kohlepreise explodiert, ein Rohstoff, auf den China in seinen Kraftwerken noch immer dringend angewiesen ist. Durch festgeschriebene Energiepreise und die insbesondere aus Australien teuer importiere Kohle, tragen sich die Kraftwerke nicht mehr, die Betreiber drosseln die Produktion und es kommt zu Stromabschaltungen.

Auch die Frachtkapazitäten aus China sind wegen der strikten No-Covid-Strategie weiter begrenzt. Regelmäßig werden Übersee- und Flughäfen wegen einzelner Covid-Fälle in Lockdowns versetzt. Außerdem arbeiten einige Flughäfen zur Sicherheit nach dem 7/7/7-Prinzip (7 Tage Arbeiten, 7 Tage Hotelquarantäne, 7 Tage Heimquarantäne), so dass weniger Personal zur Verfügung steht. Die Preise für Seefracht reichen inzwischen fast an die von Luftfracht heran, da Container fehlen. Auch der bisherige „Geheimtipp“, der Transport per Zug, ist langfristig ausgebucht. Verschärft wird die Situation nun durch die kommende Peak-Season. Jährlich vor Weihnachten und der Produktionspause während des chinesischen Neujahrsfests, steigen die Transportpreise massiv.

Aufgrund der dargestellten Situation muss aktuell mit deutlich längeren Lieferzeiten von 20+ Wochen und Preissteigerungen von 15-20% gerechnet werden, in einigen Fällen noch deutlich mehr. Kurzfristige Lieferungen sind eigentlich nur über Bauteilkäufe auf dem Spotmarkt und Business-Transporttarife möglich. Unsere Bitte daher: bestellen Sie frühzeitig!